Freitag, 20. April 2012

Ein paar Gedanken zu Lippenstift

Als ich das letzte Mal mit roten Lippen unterwegs war, ist mir etwas passiert, was ich mittlerweile als normal empfinde und deswegen augenrollend ignoriere.
Ich neige dazu, mir die Lippen zu lecken. Also die Oberlippe kurz über die Unterlippe zu stülpen. Das ist besonders bei rotem Lippenstift wirklich das aller-, allerdümmste, das man tun kann, denn im Laufe des Tages sehe ich dann immer so aus:

Die Farbe verläuft hinunter bis zum Kinn, wird dabei immer blasser und ich sehe aus, als hätte ich mich face forward in einer Blutlache gewälzt. Unschön. Letztes Mal hatte ich zum Glück eine Freundin dabei, die mich zwischendurch schnappte und mir die schlimmsten Ecken wegwischte. *hust* 
Der Lippenstift, den ich trug, war übrigens catrices Bloody Red, den ich wirklich farblich und von der Textur und vom Finish her sehr mag. Aber wie gesagt... mit meiner dummen kleinen Angewohnheit kann ich all diese Pros innerhalb weniger Stunden zerstören.

Heute trug ich wieder knallrot, meinen ganz neuen 68 dynamique von Annayake. Eigentlich finde ich, dass es bei Lippenstiften nicht so wichtig oder entscheidend ist, ob man High End kauft oder Drogerie. Weil ich finde, Lippenstift ist eh nach der ersten Malzeit dahin und man muss nachziehen. Ob ich da 2,50€ ausgebe oder 25€ ist dann nur noch Frage des Portemonnaies. Und trotzdem ist meine Lieblingslippenstiftmarke Chanel, denn da ist irgendwas, irgendwas, das ich nicht wirklich definieren kann, irgendwas, das anders ist als bei den billigen Marken.

 Die besagten Lippenstifte zusammen links; das Annayake-Logo in Katakana rechts (♥)

 Dynamique oben, Bloody Red unten

Als ich den Annayake-Lippenstift dann heute austrug, wurde mir klar, was es ist: Die Art und Weise, wie Lippenstifte sich über den Tag abtragen. 

Ich weiß nicht so recht, wie ich es anders formulieren soll, aber meine Beobachtung war folgende: Ich habe den Annayake-Lippenstift heute morgen vor der Uni ganz normal aufgetragen, ohne Lipliner, allerdings mit meinem GOSH Lip Primer (der aber nicht besonders gut funktioniert, aber gut pflegt und den ich deswegen ab und zu statt Lippenbalsam benutze). Ich bin zur Uni gegangen, habe da gesessen, bin klüger geworden habe eingesehen, dass ich nichts weiß, habe ein Brötchen gegessen, aus der Flasche getrunken, kaute auf den Lippen herum, sprach und sah kein einziges Mal in einen Spiegel oder überprüfte oder korrigierte mein Makeup. Ich habe auch nicht bewusst darauf geachtet, meinen Lippenstift zu schonen. (Im Gegenteil, ich erwische mich beim schreiben dabei, wie ich mir die Lippen befeuchte und sie aufeinanderpresse. Offenbar tue ich das, wenn ich nachdenke oder konzentriert bin. -- Da! Ich hab's schon wieder getan.)

Als ich nach hause kam und endlich überprüfte, wie sich mein neuer Lippenstift gemacht hatte und stellte ich fest: Es war nicht viel Lippenstift übrig. Aber meine Lippen waren noch immer roter als normal. Es hat sich nichts unschön abgesetzt, und vor allem: Ich hatte keine Ränder! Nichts! Nada! Ich weiß auch nicht warum, es ist mir ein Rätsel. Vielleicht ist dieser Lippenstift der heilige Gral, aber wenn ich darüber nachdenke: Ich glaube, ich hatte bei keinem meiner teuren Lippenstifte (Chanel, Dior, aber auch MAC) bisher das Problem. (Allerdings sind die auch nicht blutrot, mehr braun und nude.)

Ich werde das in nächster Zeit inquirieren. Bis dahin würden mich eure Meinungen interessieren: Macht Geld bei Lippenstiften was her? Halten teure Lippenstifte eben doch besser als billige, oder ist das alles einfach Psychologie und ich bilde mir das ein, weil mehr Geld = mehr gut? Wenn ich jetzt noch sage, dass ich den Annayake-Lippenstift für Lau von eBay habe, stimmt das Argument trotzdem noch? ;)

Kussmund,

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